Yokohama – Blick vom Landmark Tower

*Yokohama (japanisch 横浜市 Yokohama-shi, deutsch ‚(kreisfreie) Stadt Yokohama‘, englisch Yokohama City/City of Yokohama) ist eine designierte Großstadt und Verwaltungssitz der japanischen Präfektur Kanagawa sowie eine bedeutende Industrie- und Handelsstadt. Yokohama ist Teil des Ballungsgebiets von Tokio. Sie ist – nach Tokio – die zweitgrößte Stadt Japans und somit die größte Gemeinde des Landes.

Geografie

Yokohama liegt auf der westlichen Seite der Bucht von Tokio und besitzt einen bedeutenden Handelshafen.

Klima

Die Jahresdurchschnittstemperatur betrug 2017 16,3 °C (35,1 bis −1,2 °C). 2174,6 Stunden schien die Sonne in diesem Jahr (90,6 Tage). 2017 fielen 1628,5 mm Niederschläge.[1]

Geschichte

Bis zur Eröffnung des Seehafens 1859 war an diesem Platz ein Fischerdorf. Als 1853 der US-Commodore Matthew Perry mit seiner Flotte von neun Dampfschiffen in der Bucht von Edo (heute: Bucht von Tokio; vor dem späteren Yokohama) landete, zwang er damit das bis dahin nahezu vollständig isolierte Japan zur Öffnung. Dadurch wurde der Ort zu einem zentralen Umschlagplatz für den internationalen Handel (siehe Ungleiche Verträge). Der Shōgun richtete für den Vertragshafen und die Umgebung (Yokohama=damals fünf machi) einen Verwalter ein, den Kanagawa bugyō.

Die geografische Lage (etwa 30 km südlich von Tokio) ließ es dem Shōgun als idealen Ort für eine Ausländersiedlung erscheinen. Auf einer Insel entstand eine erste abgeschottete Siedlung für Ausländer, The Bluff genannt. Zugleich entstanden britische, amerikanische und niederländische Garnisonen. Zu Beginn wurden einzelne ausländische Konsulate in Tempeln untergebracht. In der Folgezeit entstanden hier Gebäude für die Niederlassungen ausländischer Firmen, die noch heute im Hafengebiet das Stadtbild prägen.

Aus der Shogunatsverwaltung/Stadtpräfektur (bugyō→saibansho→fu) Yokohama/Kanagawa entstand in der Meiji-Restauration die Präfektur (ken) Kanagawa, die sich in den Präfekturfusionen der 1870er Jahre von dem Südteil der Provinz Musashi, in dem die heutigen Städte Kawasaki und Yokohama liegen, auf die gesamte Provinz Sagami ausdehnte; Yokohama blieb Hauptstadt. In der Meiji-Zeit war der Handel und die Produktion von Seide ein wichtiger Wirtschaftszweig. 1872 fuhr zwischen Tokio und Yokohama die erste Eisenbahn Japans. Am 1. April 1889 entstand bei der Unterteilung der Präfekturen in die heutigen Gemeindeformen aus dem 1878 gegründeten Yokohama-ku (横浜区), dem Stadtkreis/„Bezirk“ Yokohama, die kreisfreie Stadt Yokohama, Yokohama-shi.

1923 wurde die Stadt wie das benachbarte Tokio vom Großen Kanto-Erdbeben stark zerstört. Dennoch war die in der Industrialisierung massiv gewachsene Stadt zu den wichtigsten des Landes aufgestiegen. 1926 gehörte Yokohama zu den „sechs Großstädten“ (roku daitoshi) des Landes, denen das gleichnamige Gesetz zusätzliche Selbstverwaltungsrechte gegenüber der Präfekturverwaltung und dem Innenministerium einräumte. In den 1900er bis 1930er Jahren erfolgten umfangreiche Eingemeindungen aus drei Landkreisen; 1939 erreichte die Stadt mit über 400 km² nahezu ihre heutige Ausdehnung und hatte nun 866.200 Einwohner.[2] 1942 überstieg die Einwohnerzahl die Millionengrenze.

Im Rahmen des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt im April 1945 und Mai 1945 zweimal durch die United States Army Air Forces (USAAF) mit Napalmbomben bombardiert. Die Angriffe zerstörten rund 57 % des Stadtgebietes und forderten 4.832 Tote und 17.967 Verletzte. Durch die Angriffe wurden 22 km2 der Stadt niedergebrannt. (siehe Luftangriffe auf Tokio)

Im Jahr 2002 war Yokohama Austragungsort des Finales der Fußball-Weltmeisterschaft zwischen Brasilien und Deutschland.

Der Yokohama Landmark Tower ist ein Wolkenkratzer in Yokohama.

Der 295,8 Meter hohe, 70-stöckige Wolkenkratzer wurde 1993 im Hafenbezirk Minato Mirai 21 von Yokohama errichtet und war für mehrere Jahre das höchste Gebäude Japans. Im Jahr 2013 wurde der Landmark Tower von dem vier Meter höheren Abeno Harukas in Osaka abgelöst. In den unteren Etagen des Gebäudes befinden sich neben einem Einkaufszentrum, dem Landmark Plaza mit 160 verschiedenen Geschäften, die Rezeption des Royal Park Hotels, bis zum 48. Stock Büroräume und vom 49. bis zum 70. Stock das „Royal Park Hotel“. Auf Etage 69 befindet sich eine Aussichtsplattform, der sog. Sky Garden, welche bis zur Fertigstellung des Tokyo Skytree im Mai 2012 die höchste Aussichtsplattform Japans war. Diese kann mit einem Expressaufzug direkt vom Erdgeschoss aus erreicht werden. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung war dies der schnellste Aufzug der Welt und ist mit 750 m/min immer noch Japans schnellster. Der Aufzug hat abgerundete Außenkanten, was ihm ermöglicht, diese hohe Geschwindigkeit zu erreichen. An schönen Tagen reicht der Panoramablick vom Sky Garden aus bis zu 80 km weit, was das Erkennen von Sehenswürdigkeiten wie dem Fujisan, dem Tokyo Tower und der Tokyoter Präfekturverwaltung ermöglicht.[1]

*Dankend zur Verfügung gestellt von Wikipedia.de