Osaka Burg

*Osaka ([‚o:saka] Audio?/i; jap. 大阪市, Ōsaka-shi) – früher auch häufiger Ohsaka, Oosaka oder Ôsaka – ist eine Millionenstadt in Japan. Sie ist die Präfekturhauptstadt von Osaka im Herzen der westjapanischen Region Kinki bzw. Kansai. Die Stadt ist das wirtschaftliche Zentrum der Region.

Mit 2,7 Millionen Einwohnern ist Osaka nach Tokio und Yokohama die drittgrößte Stadt Japans und die zweitgrößte Großstadt durch Verordnung. Mit den ca. 17,5 Mio. Einwohnern im Ballungsgebiet Keihanshin (um Osaka, Kyōto und Kōbe) belegt Osaka auf der Liste der größten Metropolregionen der Welt Rang 14 und bildet innerhalb Japans den Gegenpol zum Kantō-Gebiet um Tokio.

Die Stadt ist das traditionelle Handelszentrum Japans und heute eines der wichtigsten Industriezentren und einer der bedeutendsten Häfen Japans. Das alte Stadtzentrum von Osaka um Shinsaibashi liegt im Süden, das nördliche Zentrum hat mehr Geschäftscharakter.

Laut der Forbes-Liste der World’s Most Expensive Cities To Live von 2009 ist das Leben in Osaka das zweitteuerste der Welt nach Tokio.[1]

Die Einwohner Osakas sprechen einen japanischen Dialekt, der Ōsaka-ben genannt wird. Osaka ist zudem als „Küche Japans“ und für seine komödiantische Unterhaltungskunst (Manzai) bekannt.

Geschichte

Die Stadt Osaka hieß ursprünglich Naniwa. Die Stadt war als Naniwa no miyako bzw. Naniwa-kyō (難波京, dt. „Kaiserliche Residenzstadt Naniwa“) von 645 bis 655 unter dem Kōtokutennō und zuletzt 744 unter Shōmu-tennō die Hauptstadt Japans. Allerdings hatten in Naniwa vermutlich auch schon frühere Tennō ihren Sitz, z. B. erwähnt das Nihonshoki, dass der Ōjin-tennō (reg. 270–310) den Ōsumi-Palast (大隅宮, Ōsumi no miya) in Naniwa bezog.

Es bestanden schon seit frühester Zeit wichtige Land- und Seeverbindungen zwischen Yamato (heute Präfektur Nara), Korea und China. Die ehemalige Provinz Settsu bildet heute den nördlichen Teil der Präfektur Osaka mit einem Teil der heutigen Präfektur Hyōgo.

Die buddhistische Jōdo-Shinshū-Religionsgemeinschaft gründete 1496 in Ishiyama (heute Teil von Osaka) ihr Hauptquartier im stark befestigten Tempel Ishiyama Hongan-ji. Oda Nobunaga begann 1576 die Belagerung des Tempels, die vier Jahre andauerte. Die Mönche ergaben sich 1580, der Tempel wurde vollkommen zerstört und Toyotomi Hideyoshi baute auf dem Platz seine eigene Burg, die Burg Ōsaka.

Osaka wurde vom Mittelalter bis in die vormoderne Zeit Ōzaka (大坂) genannt. Zu Beginn der Meiji-Zeit wurde die Stadt von der Regierung in ihren heutigen Namen Osaka umbenannt. Heutzutage ist Osaka nach Tokio und Yokohama die drittgrößte japanische Stadt und güterwirtschaftlich am bedeutendsten, da sich die wichtigsten Märkte für den Warenaustausch dort befinden.

Seit der Meiji-Restauration besteht die Stadtpräfektur (-fu) Osaka, die als Nachfolger der Shōgunatsverwaltung für die Stadt (Ōsaka-machi-bugyō) anfangs nur aus der Stadt Osaka bestand, aber bald um Gebiete in der Provinz Settsu, später auch in den Provinzen Izumi, Kawachi und Yamato erweitert wurde. Die Vorläufer der modernen Stadt Osaka, die vier Stadtkreise/Bezirke (-ku) Higashi (Ost), Nishi (West), Kita (Nord) und Minami (Süd) wurden 1878/79 aus den Landkreisen (-gun) Higashinari und Nishinari herausgelöst. Bei der Modernisierung der Gemeindeordnungen 1888/89 entstand daraus die moderne Ōsaka-shi, die aber nach der gleichzeitig erlassenen Ausnahme von der Stadtordnung (shisei tokurei) wie Tokio und Kyōto noch bis 1898 ohne eigenständige Stadtverwaltung blieb und als Immediatstadt direkt vom Gouverneur der Präfektur regiert wurde. Bis 1955 wurden in mehreren Schritten, darunter eine umfangreiche Erweiterung 1925, die Landkreise Higashinari und Nishinari vollständig und Teile weiterer Landkreise in die Stadt Osaka eingemeindet. In den 1920er Jahren übertraf die Einwohnerzahl dadurch die der Stadt Tokio, und Osaka war zeitweise die größte Stadt Japans bis wiederum 1932 Tokio durch umfangreiche Eingemeindungen („Groß-Tokio“) seine Einwohnerzahl mehr als verdoppelte. Seit 1922 gehörte die Stadt Osaka zu den sechs Großstädten mit etwas mehr Selbstverwaltung bzw. reduzierten Eingriffsmöglichkeiten des Reichsinnenministeriums/des Gouverneurs der Präfektur. In der Besatzungszeit wurde die Selbstverwaltung wie in allen Gemeinden und Präfekturen reformiert, bis 1954 bestand auch eine kommunale Polizei (Ōsaka-shi Keishi-chō). Als „Sonderstadt“ (tokubetsu-shi) sollte Ōsaka-shi präfekturunabhängige Großstadt werden, was aber nie umgesetzt wurde; stattdessen wurde sie 1956 eine der fünf ersten Großstädte durch Verordnung (seirei shitei toshi) mit ausgeweiteter Selbstverwaltung. Seit einer Neuordnung 1989 bestehen die heutigen 24 Stadtbezirke.

Im Rahmen des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt zwischen März 1945 und August 1945 mehrfach durch die United States Army Air Forces (USAAF) mit Napalmbomben bombardiert. Die Angriffe zerstörten rund 35 % des Stadtgebietes und forderten 12.620 Tote und 23.037 Verletzte. Durch die Angriffe wurden 40 km2 der Stadt niedergebrannt und 1.134.552 Personen wurden obdachlos (siehe Luftangriffe auf Osaka).

Im Jahr 2019 fand der G20-Gipfel in Osaka statt. Die Themen dabei betrafen unter anderem die Wirtschaft innerhalb der Staatengruppe.

Die Burg Ōsaka (jap. 大阪城, Ōsaka-jō) befindet sich in der Stadt Osaka in der Präfektur Osaka in Japan. Sie ist eine von Japans berühmtesten Burgen und spielte eine wichtige Rolle bei der Vereinigung Japans im 16. Jahrhundert.

Bau

Die Burg hat ungefähr einen Quadratkilometer Grundfläche. Sie ist auf zwei erhöhten Plattformen gebaut, welche jeweils von einem Burggraben umgeben werden. Das zentrale Gebäude besitzt fünf von außen sichtbare Stockwerke und drei unsichtbare ohne Fenster. Sie steht auf einem hohen Steinsockel, der die Basis schützen soll, und war, wie früher bei japanischen Gebäuden üblich, fast komplett aus Holz gebaut. Bei der Restaurierung Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die zerstörte Burg allerdings fast komplett aus Beton neu errichtet, seit der Sanierung 1997 hat sie sogar einen Aufzug.

Die ersten Gebäude der Burg wurden auf Befehl von Toyotomi Hideyoshi auf dem Gelände des zerstörten Tempels Ishiyama Hongan-ji der Ikkō-ikki errichtet und 1583 fertiggestellt. Die Burg wurde ursprünglich nach den Plänen der Burg Azuchi in der Nähe von Kyōto gebaut, allerdings sollte sie die Burg an Stärke weit übertreffen. Die als uneinnehmbar angesehene Burg wurde jedoch bereits 1615 während des Sommer-Krieges in Osaka durch die Truppen Tokugawa Ieyasus eingenommen und zerstört. Der Wiederaufbau durch die Tokugawas wurde 1620 begonnen und dauerte 10 Jahre. Nach einem Blitzeinschlag brannte der Hauptturm 1665 komplett nieder, dennoch spielte die Burg weiterhin eine wichtige Rolle bei der Kontrolle des westlichen Japans durch die Tokugawa-Shōgune.

Erst 1843, also knapp 200 Jahre später, wurde die Burg durch Spendengelder teilweise wieder aufgebaut. Aber schon 1868 wurde die Burg während der Kriege der Meiji-Restauration wieder zerstört. Die Überreste der Burg wurden in den folgenden Jahren von der Meiji-Regierung in eine Kaserne umgewandelt. 1928 wurde der Hauptturm der Burg nach einer sehr erfolgreichen Spendensammlung des Bürgermeisters erneut aufgebaut. Nachdem der Hauptturm durch Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg 1945 stark beschädigt wurde, dauerte es wieder einige Jahrzehnte, bis die Burg 1997 nach dreijährigen Bauarbeiten wieder errichtet wurde. 1953 wurde die ursprüngliche Burganlage zur Besonderen historischen Stätte (tokubetsu shiseki) erklärt.

Im Inneren der Burg befindet sich heute ein Museum, welches sich vor allem der Geschichte der Burg und dem Wirken Toyotomi Hideyoshis widmet. Die 8. Etage beherbergt eine Aussichtsplattform.

*Dankend zur Verfügung gestellt von Wikipedia.de